Gardeweg

Lage und Beschreibung:

Der Ort Gardeweg:

Gardeweg ist eine Ortschaft von Wipperfürth – Egen im Oberbergischen Kreis. Die Ortschaft liegt im Norden von Wipperfürth / im Südosten von Egen. Hier ist die Wasserscheide zwischen Neyetalsperre * und der Bevertalsperre*.
(*Die Neyetalsperre wurde in den Jahren 1905 – 1908 als Trinkwassertalsperre von der Stadt Remscheid gebaut. Dabei wurden mehrere Steinwerkzeuge aus der Steinzeit gefunden. Inhalt: 6 Millionen Kubikmeter, gespeist durch den Bach Neye)
(* Die Bevertalsperre wurde zwischen 1896 / 1898 gebaut. Aufgestaut wird die Bever – ein Nebenfluss der Wupper. 23,7 Millionen Kubikmeter Inhalt)
Im Westen der Ortschaft liegen die Quellen von Gardeweger Siepen und Brackensiepen, die beide in die Lütgenau münden. Der in die Neye II mündende Gardewegermühlbach entspringt in dem östlichen Teil der Wasserscheide,  nördlich der Gardewegermühle – welche 1978 durch die Stadt Remscheid abgerissen wurde.
Die Karte“ Topographia Ducatus Montani“ von 1715 zeigt zwei Höfe und bezeichnet diese mit Gardenweg. In der Karte „Topographische Aufnahme der Rheinlande“ von 1825 wird diese Ortschaft mit Gardeweg geführt. Die durch Gardeweg führende Kreisstraßen 13 hatte bereits in vorgeschichtlicher Zeit (Jungsteinzeit) ihren Ursprung; wenn auch nur als „Trampelweg und Urpfad“. In der sächsischen-fränkischen Zeit ab dem 7. Jahrhundert erlangte sie Bedeutung im Fernverkehr, die sich erst im 18. Jahrhundert wieder auf regionaler Bedeutung reduzierte. Davor war an diesem Handelsweg auch eine „Zahlstelle“ für die Kauf- u. Handelsfuhrwerke eingerichtet. Nachgewiesen ist im Süden der Ortschaft eine von Wuppertal-Elberfeld bis nach Marienheide-Krommenohl verlaufende Landwehrlinie. Diese Bergische Landwehr sicherte das Bergische Territorium vor Einfällen aus dem Märkischen. (Quelle- Wikipedia)
Der vom SGV ausgeschilderte Rundwanderweg A5 und der Hauptwanderweg X7 (Residenzweg) führen durch die Hofschaft hindurch. Seit einigen Jahren auch der Weg des „Wasserquintett“.
Die Gardeweger Mühle, ein Wohnhaus mit Wassermühle, Bäckerei, Stall, Scheune u. Landwirtschaft mit 14 ha Nutzfläche, wurde durch die Stadt Remscheid aufgekauft und 1978 abgerissen. Die Mühle wurde durch den Gardewegermühlbach angetrieben. Es waren Gebäude im Fachwerkstihl mit teilweise Bergischen Schiefer. (Heute erinnert nur noch eine Hinweistafel, Bilder und ein kurzer Text auf die ehemalige Gardeweger Mühle)
In der „Blütezeit der bergischen Landwirtschaft“ gab es vier landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe (plus die Gardeweger Mühle) mit  15 – 25 Milchkühe und entsprechendem Jungvieh. Diese Landwirte konnten bis in den siebziger Jahren eine Familie und Altenteil ernähren. Danach hatten diese Betriebe nur die Wahl – entweder wachsen, Land pachten und neue Stallungen bauen oder nur noch Nebenerwerb. Die vier Betriebe haben kein Land beigepachtet, wurden teilweise dann noch im Nebenerwerb bewirtschaftet und haben  ihre  Landwirtschaft  bis Anfang der 90iger Jahre aufgegeben.
Heute gibt es „aufem Gardeweg“ nur noch 5 Wohnhäuser und anderweitig genutzte Stallungen.

 

Info: Wikipedia / Geschichtsverein Wipperfürth / Heinz Goller / Hermann Koppelberg

„In der Blech“ oder Blech“.
Im Tal, von der Kreisstraße 13 aus gesehen, ca. 900 m vor der ehemaligen Gardeweger Mühle liegt der ehemalige Bauernhof Gardeweg 3 ( nach einen Brand im Jahre 1933 neu aufgebaut ) und ein Altenteiler Gardeweg 3a (1978). Wir erhalten ab und zu von „Alt Egener“  Briefe mit der Anschrift Koppelberg, Blech oder in der Blech, 51688 Wipperfürth. Ja was hat es mit dieser Bezeichnung für eine Bewandtnis?
Es gibt wohl zwei Erklärungen für diese Bezeichnung:

Nach dem Brand, wo das Wohnhauses und Stallungen mit Scheune vernichtet wurden, haben meine Vorfahren in einem Schuppen mit Eisenfenstern und Blechdach gewohnt.

„Blech“ ob so geschrieben oder ähnlich bedeutet wohl  im kölschen Platt – eine zur Sonnenseite abgeneigte landwirtschaftliche Nutzfläche. Betrachtet man die LN welche zum Bauernhof Gardeweg 3 gehört, so kann man klar erkennen, dass der  ¾  runde Talkessel sowohl von Osten, Süden und Westen von der Sonne angeschienen wird.

Nichts gegen die erste Feststellung, aber ich gehe eher von der zweiten Variante aus. Nichts Genaues weiß man nicht!
Oder kann hier jemand das „Geheimnis“ von „In der Blech“ oder Blech“ aufklären?? Für jede Anregung / Hinweis wäre ich dankbar! Vielleicht gibt es ja noch andere Erklärungen.
Nichts desto trotz wohnen meine Frau und ich gerne im historischen Gardeweg.

Verfasst von: Hermann Koppelberg